
Als Fan hochwertiger Yamaha-HiFi‑Technik stand bei mir schon länger der Gedanke im Raum, meinen CD‑Player aufzurüsten. Der Wechsel vom CD‑S1000 zur CD‑S2100 war dabei kein spontaner Impuls, sondern das Resultat einer gewissen Unzufriedenheit mit meinem gesamten System.
1. Warum 2025 überhaupt noch CD
Eigentlich wollte ich primär Streamen und mit Genuss Platte platte hören, aber irgendwie habe ich gemerkt, das Streaming für mich oft ein wenig wie Radio hören ist. Random-Playlisten, im Hintergrund wenn Besuch da ist und ab und an mal in ein neues Album rein hören. Echt Musikhören ist eine Platte auflegen. Aber: Moderne Alben werden direkt auf 2-3-4 Tonträger verteilt. Auf jeder Plattenseite sind nur wenige Lieder und man fühlt sich schnell wie ein DJ und muss immer wieder vom Sofa hoch. Also erinnern wir uns an die Geschichte von Norio Ohga, der wollte, dass er Beethovens 9. ohne Pause hören konnte und er bescherte uns die CD 🙂 Ob ich CDs noch brauche, wenn ich als Rentner viel mehr Zeit habe weiß ich heute noch nicht. Jetzt ist es aber genau die Richtige Mischung weil es Spaß macht aber nicht ganz so viel Aufmerksamkeit braucht wie ein Plattenspieler.
2. Ausgangslage: Der CD‑S1000
Der CD‑S1000 war bereits ein sehr hochwertiger Player. Einige Kennzahlen:
- – Frequenzgang bei CD: 2 Hz – 20 kHz; bei SACD: 2 Hz – 50 kHz (‑3 dB).
- – Dynamikumfang SACD: ca. 105 dB; CD: 100 dB.
- – Signal‑Rausch‑Abstand: SACD/CD: ca. 113 dB.
- – Harmonic Distortion (1 kHz): 0,002 % sowohl bei CD als auch SACD.
- – Burr-Brown PCM1796
Kurzum: Eigentlich ein exzellenter Ausgangspunkt mit wirklich gutem DAC. Allerdings gefiel mir der Klang nicht wirklich. Zu klar, nicht warm, … Über den DAC vom Eversolo DMP A6 ME mit linearem Netzteil war es deutlich besser. Eigentlich sehr schade, weil der CD-Player war ein perfekter optischer Match zu meinem YAMAHA A-S1100 bzw. später A-S3200 und er war Top verarbeitet, das Laufwerk war toll, …
3. Upgrade zum CD‑S2100
Ich habe also nach einer Lösung gesucht. Die günstigste Lösung wäre wohl gewesen, ihn als Transport zu behalten und über den externen DAC vom Eversolo zu betreiben. Zu meinem A-S3200 hätte der CD-S3000 gut gepasst, aber die Preise sind nach wie vor erschreckend hoch bei gleichzeitig teilweise hohem Gerätealter. Also CD.S 2100 🙂 und der Wechsel hat mehrere spürbare Verbesserungen gebracht:
a) Getrennte digitale und analoge Schaltungen & Ringkern‑Trafo
Beim CD‑S2100 wird eine vollständige Trennung von digitalen und analogen Stromversorgungen vorgenommen – inklusive separater Transformatoren.
Das bedeutet: weniger Störungen, weniger Einfluss digitaler Schaltungen auf die analoge Wiedergabe. In der Praxis: ein saubereres, ruhigeres Klangbild.
b) Hochpräziser CD‑Mechanismus
Der CD‑S2100 nutzt das gleiche Laufwerk wie das Top‑Modell CD‑S3000.
Das heißt: bessere Lagerung, geringere Vibrationen, präzisere Abtastung – was insbesondere bei CDs mit vielen kleinen Fehlern oder älteren Scheiben hörbar ist.
c) Moderner D/A‑Wandler + USB DAC‑Funktion
Der S2100 übernimmt einen 32‑Bit D/A‑Wandler von ESS (ES9016) mit eigenem Master‑Clock – plus USB‑DAC Eingang (bis 192 kHz/24 Bit + DSD) und ASIO 2.3 Unterstützung.
Der Player fungiert somit nicht nur als CD/SACD‑Spieler, sondern auch als hochwertiger DAC für digitale Quellen, auch wenn ich diese Funktion aktuell nicht nutze.
d) Klang und Höreindruck
Messwerte beim S2100:
- – Signal‑Rausch‑Abstand: ca. 116 dB.
- – Dynamikumfang SACD 110 dB, CD 100 dB.
- – In Testberichten heißt es etwa: „absolute Spitzenklasse“ im Klangbild, sehr guter Hörgenuss und ja dass kann ich Sio bestätigen :). Der S2100 wirkt klanglich nochmals „ruhevoller“, mit größerer Räumlichkeit, mehr Feinzeichnung und Rock hört sich endlich so an wie es sich gehört.
e) Verarbeitung und Ästhetik
Das Gehäuse ist sehr solide ausgeführt (z. B. 5 mm Aluminiumfront) was man am Gewicht merkt, die CD‑Lade stabil, die Füße wahlweise Spikes oder Pads. Dazu der schwarze Klavierlack. Toll!
4. Fazit
Leider gibt es beide Player nicht mehr neu zu erwerben und ob Nachfolger kommen steht in den Sternen. Beides sind echt tolle Geräte und gebaut für die Ewigkeit. Wer an einen in gutem Zustand zu fairem Preis ran kommt sollte zuschlagen. Der 2100er ist in meinen Augen schöner abgestimmt, aber leider auch teurer.